Voll ausgebremst
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Voll ausgebremst

Wer kennt die Szene an der Ampel nicht? Motor abgestorben. Der Hintermann hupt und blendet auf. Rücksicht hingegen wäre leise: fünf Sekunden Geduld – mehr bräuchte es nicht. Doch diese Zeiten sind vorüber. Blitzgewitter und Dauervibrato sind ständige Begleiter im Straßenverkehr. Na klar, „viel hupen hilft viel“ – vor allem beim Vorankommen.

Die Frau aus der Anekdote machte es vor. Sie stieg aus, ging zum SUV dahinter und sagte: „Wollen wir’s praktisch machen? Sie setzen sich in meinen Wagen und versuchen, ihn zu starten. Und damit es für Sie einfacher wird, setze ich mich so lange in Ihren Wagen – und hupe wie verrückt.“

Schimpfen statt helfen. Lärm schlägt Geduld.

Wir alle hängen mal – am Anfahren, am Einparken, am Leben. Und ständiges Bedrängen hilft in solchen Situationen selbstverständlich am besten. Dann kann man auch gleich zu einem Armen sagen: „Sei doch einfach reich!“ Problem gelöst.

Wir können aber auch alle mal runterkommen. Weniger Aggressionen, mehr Gelassenheit. Vielleicht brauchen wir im Verkehr eine neue ungeschriebene Regel: drei Sekunden Gnade, zwei Sekunden Respekt, bevor die Hand zur Hupe wandert. Aber wer hat schon noch fünf Sekunden in dieser schnelllebigen Zeit? Der Blutdruck gibt den Takt vor – und die Vernunft scheint dauerhaft im Stau zu stehen.


Bild: geralt von Pixabay

Darf‘s a bisserl mehr sein?

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