Voll vogelfrei
Bild:geralt von Pixabay
Ich verstehe die allgemeine Aufregung um Elon Musks neueste Einkaufstour nicht. Der Typ hat sich einen Telegramm-Kurznachrichtendienst unter den Nagel gerissen. Vor 150 Jahren, als das Postgeheimnis noch was wert war, hätte ich den Wirbel verstanden. Doch heute?
Warum also tun gerade viele so, als sei mit dieser Übernahme die einzige Bastion der objektiven Berichterstattung gefallen, als gäbe es ab jetzt keine wirklich wahren Nachrichten mehr.
Ja, sogar den öffentlichen Rundfunkanstalten ist Herrn Musks neu gewonnen Liebe zur Ornithologie nicht ganz geheuer. Meinungsfreiheit dürfe nicht vogelfrei sein. Als Gegenmaßnahme wollen die Wächter der Pressefreiheit deswegen mit einem eigens geschaffenen Telegraphendienst an den Start, um der wahren Wahrheit wieder mehr Spielraum zu geben. Das wiederum verstehe ich voll und ganz, Teletext ist halt nicht mehr wirklich zeitgemäß.
Apropos wahre Nachrichten: Wo blieb denn vor Jahren dieses Ausmaß an Empörung, als andere milliardenschwere Superreiche sich alteingesessene Medienhäuser einverleibten. Ach ja, war nicht nötig, die hingegen haben aus purem Altruismus gehandelt, um unser aller Meinungsfreiheit Willen.
Alles nicht so wild, denn wenn mit 160 Zeichen alles gesagt werden kann, braucht es eh keine Inhalte mehr.
Abgesehen davon gibt es wichtigere Probleme in dieser Gesellschaft, über die wir uns erregen sollten, wie z. B. das falsche Setzten eines Gender*Sternchens.
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- Geschrieben von Jochen
Ohne Inhalt - In eigener Sache
Weil es inzwischen mehr Umweltverschmutzung gibt als Versprechen, die Umwelt zu schützten, sehen wir von NONrelevant uns zum Handeln gezwungen. Wir werden deswegen mit unseren Inhalten ab sofort weniger Müll produzieren. Versprochen!
Da angesichts der rasant ansteigenden Zahl von Wegwerfworten - meist verursacht durch Politiker, Konzerne sowie anderen Umweltheuchlern - das Klima im hohen Maß belastet wird, haben wir von NONrelevant beschlossen, auf den einmaligen Gebrauch von inhaltsleeren Einwegwörtern und auf verschwenderische Einweg-Euphemismen zu verzichten.
Wir von NONrelevant setzen fortan voll und ganz auf Mehrweg. Wir können es einfach nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, die Weltmeere mit noch mehr Einweg-Phrasen zu verschmutzen.
Wir bitten um Ihr Verständnis, falls es aus vorgenannten Gründen zur Beeinträchtigung Ihres Lesevergnügens kommt.
Selbstverständlich nehmen wir alle Mehrweg-Worte von Ihnen zurück, auch jene, die Sie nicht hier gelesen haben. Spülen Sie diese bitte vor Rückgabe jedoch gut aus. Wir behalten uns vor, Worte, die nicht frei von Fäkalien sind, abzulehnen.
Dieser Text wurde in Grün verfasst und bedarf deswegen keines Umwelt-Zertifikats!
Und das Beste am vorgeheuchelten Umweltschutz, wir können so unsere Eintönigkeit wirklich nachhaltig verbergen.
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- Geschrieben von Jochen
Geteiltes Frieren ist halber Frieden
„Frieren für den Frieden“ forderte der Bundespräsident von seinen Bürgern, um Solidarität mit den Ukrainern zu zeigen. Weniger Heizen, weniger Gasverbrauch, weniger Geld für Putin, ergo weniger Krieg. Hab ich verstanden.
Jetzt weiß ich nur nicht, sollten wir gleich schon für den Frieden frieren oder erst im kommenden Winter? So wie ich das verstanden habe, Solidarität bekunden, umgehend, sie umsetzen jedoch erst später, oder? Schließlich hat der Russe letzten Monat so viel Gas nach Deutschland geliefert wie noch nie zuvor. „FFF“ wird also erst mal verschoben. Ich meine „Frieren für den Frieden“ und nicht „Fridays for Future“. Abgesehen davon wird es jetzt eh wärmer und da wäre es arg geheuchelt, aus Solidarität mit den Ukrainern die Gasheizung runter zu drehen.
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- Geschrieben von Jochen
Voll zerplatzt
Bild: Joshua Nicholas Vanhaltren von Pixabay
Wir sind widersprüchliche Wesen in einer widersprüchlichen Welt. Um die Widersprüchlichkeit der vielen komplexen Wirklichkeiten besser zu ertragen, erschaffen wir Blasen um uns herum. Jeder lebt in seiner, wie auch immer die aussehen mag. Finden mehrere Menschen mit gleicher Meinung und Ausrichtung zusammen, leben sie eben gemeinsam in einer Blase. Und so gibt es viele kleine und große Blasen nebeneinander. Eine gesunde Mischung, wie ich finde.
Seltsam wird es, wenn manche Leute so tun, als lebten lediglich andere in einer Blase. Gefährlich wird es jedoch, wenn eine Blase so mächtig wird, dass sie keine anderen Blasen neben sich duldet.
Es soll doch nicht gelten: Ich bin die Blase. Du sollst keine anderen Blasen neben mir haben!
Deswegen … liebe deine nächste Blase wie dich selbst!
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- Geschrieben von Jochen
Voll daneben
Ich verstehe nicht so ganz, will die Bundesregierung der Ukraine mit ihren Waffenlieferungen eigentlich helfen? Wäre es nicht wirkungsvoller, wenn sie den Schrott der Bundeswehr an den Russen verkaufen würde? So würde unsere Regierung der ukrainischen Bevölkerung zumindest wirklich helfen, denn kaputte Waffen, die am Ziel vorbei schießen, Flugzeuge, die nicht fliegen können und Ausrüstung aus dem letzten Jahrtausend würden dem russischen Militär die Durchschlagskraft nehmen. Der ukrainischen Bevölkerung würde so viel Leid erspart, ja vielleicht würde diese Strategie … sogar zu einem schnelleren Ende des Krieges führen.
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- Geschrieben von Jochen