Feministinnen dachten, dass nach über 90 Jahren Frauenwahlrecht die Gleichberechtigung in einer aufgeklärten Gesellschaft wie Deutschland kein Thema mehr ist. Aber gerade durch das neu eingeführte Gendern verschlechtert sich die hart erkämpfte Gleichstellung der Frau massiv. Da der Anhang „-innen“ hinter dem männlichen Hauptwort positioniert wird, ist die Frau ja wieder dem Mann nachgestellt. Im Vergleich zu den 1950er-Jahren stellt dieses Vorgehen sogar einen massiven Rückschritt dar.
Hier einige Beispiele: Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen, Männer*innen, Väter*innen.
Die Gleichstellungsbeauftragte des Bundes reagiert empört auf dieses Vorgehen. Die neuen sprachlichen Regelungen brächten, so ihr Vorwurf, niemandem etwas. Ihrer Meinung nach könnten sich so etwas auch nur konservative, männliche Germanisten ausgedacht haben. Sie fordert deshalb in ihrem periodisch erscheinenden Blog, in allen zukünftigen Texten, Ansprachen sowie Reden den Beisatz „Innen“ vor das Hauptwort zu stellen.
Eine Antwort des Herrenclubs „Frei von Sexismus“ ließ nicht lange auf sich warten: „Innen“ – egal ob vor oder nach einem Hauptwort – bleibt eine sprachliche Verkrampfung und verhunzt die deutsche Kultur, übrigens die Sprache der Dichter und Denker (ohne _Innen!). Das Erbe deutschen Sprachguts dürfe nicht von irgendwelchen Frauen, die gestern noch hinterm Herd standen, entweiht werden. Sie sollen ihre monatlichen Krämpfe doch bitte für sich behalten.“
Im Übrigen tagt der Herrenclub weiterhin in jenem Hinterzimmer, in dem seit 1953 weder eine Frau noch ein fortschrittlicher Gedanke gesichtet wurde.
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