Obama und die Europäische Union schlagen Corona für den Friedensnobelpreis 2020 vor. Corona hat geschafft, wovon Weltverbesserer und Klimaaktivisten jahrzehntelang nur träumten.
Wegen des Virus reduzierten viele Konzerne endlich ihre Produktion von unnötigen Konsumgütern. Vielflieger stiegen auf umweltschonende Videokonferenzen um und Kreuzfahrten fanden nicht statt. Weltweit verringerte Corona dadurch die Luftverschmutzung in nur wenigen Tagen um bis zu 60%.
Ebenso sollen in den nächsten Tagen wegen Corona möglichst viele Soldaten aus sämtlichen Kriegsgebieten abgezogen werden. Die Zahl selbstgerechter Friedenseinsätzen und der dadurch bedingten zivilen Opfer wird infolgedessen gewaltig dezimiert. Damit realisiert der Virus in kürzester Zeit, worüber Obama und die EU jahrelang lediglich geredet haben.
Mit etwas Glück wird es Corona dieses Jahr noch schaffen, bessere Bedingungen für Krankenhauspersonal durchzusetzen. Einmaliges Klatschen ist selbst dem Virus zu erbärmlich, abgesehen davon fehlen ihm die Hände.
In einer Erklärung von Obama und hochrangigen Vertretern der EU heißt es zur Begründung für die Nominierung: Corona leistete nach ersten Einschätzungen den wohl wichtigsten Beitrag für Arbeitsrecht, Frieden und Umweltschutz seit der Einführung des Neoliberalismus.
Ob es am Ende für den Friedensnobelpreis reicht, können Experten nicht abschätzen. Denn noch ist völlig unklar, wie lange die Erfolge anhalten und wer zum Erreichen seiner Ziele mehr Opfer in Kauf genommen hat. Obama, die EU oder Corona?
Gezeichnet: Theodore Roosevelt
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