Cupertino/Berlin – Die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens liegt bald nicht mehr in der Hand der Kundschaft, sondern geht auf den Sack – vom Handauflegen zur Schrittkontrolle: Ein großer Smartphone-Hersteller führt eine Funktion ein, bei der der linke Hoden als biometrisches Zahlungsmittel dient. Die Entwickler begründen die Wahl pragmatisch: „Das Gerät ist beim Bezahlen ohnehin auf Hosentaschenhöhe – warum also Umwege gehen?“, so Produktchef Dr. Jens B. Glockenspiel. Der Deal: Bequemlichkeit gegen Bewegungsprofil – die Hose bleibt zu, die Daten nicht.
Einleitung
Ausgehend vom Wort Jesu versuche ich, klassische und moderne Ethiken auszuloten, um eine Haltung zu skizzieren, die verbindlich bleibt und doch der Wirklichkeit standhält. Im Zentrum steht der Zwiespalt: Wie können ethische Prinzipien in einer komplexen Welt Orientierung geben, ohne selbst zu starr, zu abstrakt oder lebensfern zu sein?
1. Jesu Satz als Ursprung ethischen Denkens
Der Ausgangspunkt des Dialogs ist das Wort Jesu: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Mt 22,39). Es wird als grundlegendes ethisches Prinzip verstanden, das viele spätere Theorien nur in neuer Sprache wiederholen – sei es Kant, Utilitarismus oder andere. Das Besondere an diesem Satz ist seine Einfachheit und Tiefe: Er verbindet ethische Forderung mit empathischer Haltung, und er richtet sich nicht an Eliten, sondern an alle.
