Ich verstehe nicht so ganz, will die Bundesregierung der Ukraine mit ihren Waffenlieferungen eigentlich helfen? Wäre es dann nicht sachdienlicher, wenn sie den Schrott aus Bundeswehrbeständen an den Russen verscherbeln würden? Auf diesem Wege könnte unsere Regierung der ukrainischen Bevölkerung zumindest wirklich helfen, denn kaputte Waffen, die am Ziel vorbei schießen, Flugzeuge, die nicht fliegen können und Ausrüstung aus dem letzten Jahrtausend würden dem russischen Militär die Durchschlagskraft nehmen. Der ukrainischen Bevölkerung würde so viel Leid erspart, ja vielleicht würde diese Strategie sogar zu einem schnelleren Ende des Krieges führen. Kaputte Ausrüstung … kein Schießen … kein Leid! So simpel könnte wahre Nächstenliebe manchmal sein.
Ich muss mich jetzt mal kurz aufregen.
Was läuft bei pseudo-intellektuellen Weltverbesserern eigentlich nicht rund? Es ist Krieg … in der Ukraine krepieren Menschen, und sie verzetteln sich in sinnfreien Diskussionen, ob Statuen von russischen Denkern, die schon lange tot sind, von öffentlichen Plätzen verbannt, Bücher von russischen Schriftstellern, die schon lange tot sind, aus dem Lehrplan entfernt werden sollten?
Haben die wirklich nichts Besseres zu tun? Zum Beispiel spanischen Bio-Tomaten aus ihren Elektro-Geländewägen auf vermeintliche Umweltsünder werfen?
Aber egal, solange es dem guten Gewissen hilft!
Bild: petechacalos von Pixabay
Inzwischen seh ich das so. Und nicht nur, weil ich in einem Alter bin, in dem mit jedem fortschreitenden Jahr meine Haare grauer werden, sondern vor allem, weil früher vieles schlichtweg unkomplizierter war. Noch mal ein Junge sein, die Welt so zwanglos erleben wie damals. Meine Gedanken nicht belasten mit Arbeiten, Geld vermehren, Miete zahlen, Versicherungen abschließen. Die Eltern drum kümmern lassen, einfach Kind sein. Doch die Zeiten sind vorüber, hart geworden ist das Leben.
Und deswegen: Früher war alles besser! Und obwohl mich der Gedanke im ersten Moment jedes Mal erschreckt, kann ich mir, nachdem ich mich besonnen habe, guten Gewissens eingestehen, ja, früher war alles besser. Vielleicht nicht alles, aber vieles.
An dieser Auffassung finde ich nichts Spießiges, es ist lediglich eine altersbedingte Wahrnehmungsverschiebung! Jedoch gibt es jenseits meiner subjektiven Betrachtung auch objektive und messbare Verschlechterungen, wie ich finde.
Zwei Impfungen schützen nicht vor der Omicron-Variante. Eine dritte (mit demselben Wirkstoff) aber schon? Okay, muss ich nicht verstehen. Aber viel hilft eben viel; alte Weisheit. Doch was schützt mich dann vor der nächsten Variante? Immer noch die dritte Impfung - folge ich der jetzigen Logik - wohl kaum, denn der Virus wird wieder mutiert sein. Also muss die vierte her. Klar! Viel mehr hilft eben viel mehr. Für die sechste Welle mit einem wiederum mutierten Virus hilft dann nur noch die fünfte Impfung. Natürlich wieder mit denselben Inhaltsstoffen wie bei der ersten Impfung, denn noch viel mehr hilft noch viel mehr. Das wiederum kann ich nachvollziehen! Die alten, abgelaufenen Impfstoffe liegen massenhaft auf Lager und müssen eben weg.
Aber was ist eigentlich mit Medikamenten? Helfen die gar nicht? Nein, laut Gesundheits-Experten sind die alle voll Scheiße, weil bei denen, die eventuell wirken könnten, die Patente seit langer Zeit bereits abgelaufen sind. Mit so altem Zeug kann die arme Pharmaindustrie kein Geld mehr scheffeln … Verzeihung … so altes Zeug wirkt halt laut Gesundheitsexperten nicht mehr!
Ja, das ist in der heutigen Medizin der Goldstandard. Viel hilft viel. Nur wem?
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Letztens habe ich geträumt, ich saß in einem tollen Restaurant. Das Essen kam und ich machte ein paar Bilder davon. Das hatte ich in der Realität nie gemacht. Warum also in meinem Traum? Es schien nötig. Wegen der Erinnerung und so … Anschließend ging ich noch schnell in einen Supermarkt und fotografierte Nutella und Bananen.
Daheim angekommen bestellte ich gleich einen Trabi. Ausnahmsweise sollte ich ihn schon nach fünf Jahren bekommen. Nicht weil ich einer der ersten war, nein, weil ich systemkonform war, keine kritischen Fragen stellte. Es war natürlich ein Elektro-Trabi, wegen der Umwelt und so …
Kurz bevor ich aufwachte, traf ich mich noch mit einem Ex-Ossi zum Kaffeekränzchen. Ich holte mir ein paar Tipps. Wegen der Unauffälligkeit und so … wollte ich doch nichtwegen einer falschen Meinungsäußerung auch noch meine letzten Grundrechte verlieren.
Ich wachte auf. Gott sei Dank! Es war nur ein Traum … ich hatte meine Freiheit wieder … oder so.
Bild: MichaelGaida von Pixabay
Zunächst die Klarstellung: Was ist eine Verschwörungstheorie?
Laut Bundeszentrale für politische Bildung Folgendes:
Verschwörung bedeutet, dass Menschen sich im Geheimen zusammen tun. Diese Menschen nennt man Verschwörer. Sie wollen ein gemeinsames Ziel erreichen. Das Ziel schadet aber oft anderen Menschen. Deshalb halten die Verschwörer es geheim. Eine Verschwörungstheorie ist eine Vermutung über eine solche Verschwörung.
Danach die Aufdeckung: Verschwörer auf deutschen Straßen.
Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel, was anderen Menschen schadet, und sie halten dieses Ziel geheim. Wer sind sie, diese neuen Konspirativen?
Es sind die "Blinkgegner", die „Blinkskeptiker“ oder einfach die „Blinkverweigerer“.
Innerhalb der letzten 5 Tage bin ich als Fußgänger 4-mal fast angefahren worden, weil Autofahrer beim Abbiegen den Blinker nicht setzen wollten oder nicht konnten. Ich wäre sogar netterweise brav stehen geblieben. Aber weil ich jedes Mal durch das Nicht-Blinken davon ausgegangen bin, dass das Auto geradeaus fährt statt abzubiegen, ging ich guten Mutes weiter und landete jedes Mal fast auf der Motorhaube, gefolgt von wütenden Tiraden meinerseits.
Den Unfällen knapp entronnen, kam ich ins Grübeln.
Querdenken, was für ein schönes Wort. Ich mochte es mal. Kam ich mit meinen Gedanken nicht weiter, half es mir, andere Meinungen anzuhören. Wie verquer die auch sein mochten, meist eröffneten sie mir völlig neue Blickwinkel. Immer noch besser als stur linear allein vor sich hinzudenken. Wäre mir auch zu einseitig, denn früher oder später führt stumpfsinnig geradeaus in eine Sackgasse ... oder global betrachtet im Kreis herum.
Letzthin dachte ich über unsere demokratische und rechtsstaatliche Struktur nach. Im Sinne der alten und neueren Philosophen. Ich habe versucht, meine Blickrichtung zu ändern. Äußern will ich meine Schlussfolgerung nicht; die Gefahr einer dieser radikalen Gruppen zugeordnet zu werden, nur weil meine Meinung womöglich nicht in das Mainstream-Schema passt, ist mir zu groß. Ich behalte es lieber für mich, verwerfe diesen Gedanken besser wieder. Obwohl ... bin ich gleich rechts, wenn ich denke?
Es ist mir noch nie so stark aufgefallen wie auf diesem Park- bzw. Rastplatz inmitten Deutschlands. Ein blaues Richtzeichen für Behinderte und gleich daneben eins für Frauen. Ich sah es, parkte woanders, kaufte einen Kaffee und dachte nach.
Behinderten Parkplätze ergeben Sinn. Wer im Rollstuhl sitzt, sollte eine möglichst geringe Entfernung zum Eingang laufen müssen. Und zusätzlich brauchen Rollifahrer mehr Platz zum Aussteigen. Das verstehe ich auch! Über Parkplätze für Frauen in dunklen Tiefgaragen nah am Eingang kann man eventuell noch diskutieren (wenn sich Frau und alle anderen damit besser fühlen), aber an der Oberfläche?
Was soll mir das Schild also sagen? Dass Frauen nicht einparken können und deshalb mehr Platz brauchen? Oder handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme des Betreibers, damit sich Männer nicht aufregen, weil wieder irgendeine Frau zwei Parkplätze belegt? Daher gibt man den Autofahrerinnen besonders breite Stellplätze? Die Zeiten, in denen man vor Frauen im Straßenverkehr warnen musste, sind doch schon seit meiner Studienzeit vorbei. Oder sind Menschen mit weiblichen Geschlechtsteilen doch irgendwie behindert?
Ich sehe mich weder als hilfsbedürftig noch als körperlich oder geistig behindert an. Ich möchte nicht in eine Kategorie fallen, die Sonderbehandlung braucht - als ob es für mich gefährlicher wäre, ein paar Meter weiter zum Shop zu gehen.
Vielleicht gibt es demnächst auch Richtzeichen mit "Parken nur für Frauen ab 80 unter 1,60m Körpergröße" - denn die scheinen ja besonders langsam und eine Verkehrsgefährdung in jeglicher Hinsicht zu sein.
Ich mag gern Dingen auf den Grund gehen, ich mag Zusammenhänge und Gefühle verstehen und ich mag keine offenen Baustellen oder lockere Verbindungen, bei denen der eine nicht weiß, ob der andere sich nur nicht meldet, weil er keine Zeit oder in Wirklichkeit keinen Bock mehr auf den einen hat.
Dass ich nachfrage, nachhake und beharrlich Antworten erwarte, macht es meinem Gegenüber bzw. dem Adressaten nicht immer leicht. Ich mache auch keinen Unterschied bei Nachfragen. Weder als Journalistin habe ich mich bei Politikern, Sportlern oder Stars und Sternchen zurückgenommen noch höre ich privat auf, bevor ich nicht eine Antwort bekomme, mit der ich gut leben kann.
Immer wieder stoße ich dabei auf die Aussage, das sei doch alles „schon so lange her“, auch wenn erst einige Jahre vergangen sind. Manches lässt sich eben nicht gleich klären oder braucht Zeit, um zu sacken und Fragen zu formulieren. Anderes ergibt sich erst nach Jahrzehnten, weil vielleicht eine wichtige Person verstorben ist, die es hätte wissen können.
Wie dem auch sei, dass etwas so lange her sei, ist eigentlich kein Gegenargument, sich nicht mehr damit auseinandersetzen zu müssen. Vor allem bei expliziten Nachfragen eines anderen und auch, wenn Gefühle im Spiel waren, vergisst niemand die Umstände. Menschen sind einfach zu denkfaul geworden und ich möchte auch behaupten, dass jeder sich seine Vergangenheit manches Mal so hinbiegt, wie sie ihm/ihr am angenehmsten erscheint. Da vergisst man nicht, man verdrängt.
Und dann sind natürlich aufrüttelnde Nachfragen von mir störend in der eigenen idealen Welt von gestern.