Reden ist Silber, Schreien Gold
Auf dem Weg zur Arbeit komme ich an einer Reihe von Zeitungskästen vorbei. Es ist mir über die letzten Jahre zur Gewohnheit geworden, beim Vorübergehen etwas Langsamer zu werden, um die sichtbaren Überschriften zu lesen. Wieso ich das trotz Hosentaschen-Internets mache, weiß ich nicht. Viel Neues erfahre ich auf diesem Weg nicht. Normalerweise vergesse ich nach ein paar Schritten die Headlines auch wieder. Nicht so heute Morgen.
Hinter der Glasscheibe des grünen Kastens stand: „Trump zettelt Kleinkrieg in Georgia an“. Ich blieb stehen und wollte die Zeitung rausnehmen. Mein Vorhaben scheiterte, da der Kasten mit einem Schloss gesichert war. Ich ging weiter. Hat Trump jetzt doch noch einen Krieg angefangen? Kurz vor Ende seiner Amtszeit? Gab es etwa bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen? Ich blieb wieder stehen. Die Zeitung sollte ich mir kaufen, klingt interessant. Ich schaute in meine Geldbeutel. Kein Kleingeld. Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal ein Printmedium in meinen Händen? Ich trappte weiter.
„Trump zettelt Kleinkrieg in Georgia an“. Die Überschrift lies mich nicht los. In der Arbeit angekommen, öffnete ich meine Standardsuchmaschine und fing an, nach der Überschrift zu suchen. Das Ergebnis kam gleich an erster Stelle.
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- Geschrieben von Jochen
Voll gerettet
Gerade habe ich in der Zeitung gelesen, Wissenschafter hätten einen Impfstoff gefunden, der zu 90% Schutz vor Covid-19 verspricht.
90%, mehr nicht? Da vertrau ich doch lieber den Reinigungstüchern und Desinfektionsmittel aus dem Discounter. Die versprechen immerhin 99,9% ALLER Viren zu beseitigen und das in weniger als 15 Sekunden.
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- Geschrieben von Jochen
Amore Picturam Trigenta SEX Nr. 21
Nostalgisches Liebesbild. Gemacht habe ich es mit einem Nokia 6500s vor langer Zeit.
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- Geschrieben von Tanja
Angst vorm schwarzen Mann
Bild von Masum Ali auf Pixabay
(Kleingedrucktes vom 08.12.2020) Hinweis in eigener Sache: Diesen Text habe ich Anfang August begonnen zu schreiben und zu diesem Zeitpunkt gab es fast keine Berichterstattungen über Impfstoffe oder Medikamente.
Egal welches Medium ich zur Zeit für Neuigkeiten heranziehe, überall das gleiche Bild. Graphen, Statistiken, Hochrechnungen, Einschätzungen und Landkarten mit tiefroten Flecken von Neuinfektionen durch das Corona-Virus. Auch im Radio das immer gleiche. Und das bereits morgens, bevor ich in den Spiegel geschaut habe. Warum berichtet die Freie Presse nicht mehrmals täglich über den Fortschritt bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten? Wenn ein Virus die Welt verunsichert, sollten doch genau solche Nachrichten in den Focus gerückt werden. Auf jeden Fall würde ich als Süddeutscher genau das hören wollen. Sie etwa nicht?
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- Geschrieben von Jochen