Ich habe die Schnauze voll von der moralischen Überheblichkeit. Ich habe die Schnauze voll von der intellektuellen Faulheit. Ich habe die Schnauze voll von der reflexhaften Gleichsetzung: Rechts = Nazi.
Diese Gleichung ist das Mathe-Niveau der Empörten. Die Formel ist aber nicht nur falsch – sie ist brandgefährlich. Sie ersetzt Nachdenken durch Empörung, Argumente durch Abwertung und Dialog durch Ausgrenzung.
Cupertino/Berlin – Die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens liegt bald nicht mehr in der Hand der Kundschaft, sondern geht auf den Sack – vom Handauflegen zur Schrittkontrolle: Ein großer Smartphone-Hersteller führt eine Funktion ein, bei der der linke Hoden als biometrisches Zahlungsmittel dient. Die Entwickler begründen die Wahl pragmatisch: „Das Gerät ist beim Bezahlen ohnehin auf Hosentaschenhöhe – warum also Umwege gehen?“, so Produktchef Dr. Jens B. Glockenspiel. Der Deal: Bequemlichkeit gegen Bewegungsprofil – die Hose bleibt zu, die Daten nicht.
Einleitung
Ausgehend vom Wort Jesu versuche ich, klassische und moderne Ethiken auszuloten, um eine Haltung zu skizzieren, die verbindlich bleibt und doch der Wirklichkeit standhält. Im Zentrum steht der Zwiespalt: Wie können ethische Prinzipien in einer komplexen Welt Orientierung geben, ohne selbst zu starr, zu abstrakt oder lebensfern zu sein?
1. Jesu Satz als Ursprung ethischen Denkens
Der Ausgangspunkt des Dialogs ist das Wort Jesu: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Mt 22,39). Es wird als grundlegendes ethisches Prinzip verstanden, das viele spätere Theorien nur in neuer Sprache wiederholen – sei es Kant, Utilitarismus oder andere. Das Besondere an diesem Satz ist seine Einfachheit und Tiefe: Er verbindet ethische Forderung mit empathischer Haltung, und er richtet sich nicht an Eliten, sondern an alle.
Sanaa – Eine landesweite „Umfrage“ unter jemenitischen Kindern bringt eine bittere Wahrheit ans Licht: Die Mehrheit träumt von einem Leben in der Ukraine. Nicht aus kultureller Neugier, sondern aus nüchternem Kalkül: „Dort herrscht zwar auch Krieg – aber immerhin einer, der es nicht nur in die Hauptnachrichten schafft, sondern auch in die Brieftaschen jener, die sich Humanisten nennen.“
Neulich im Radio:
Ein BR2-Korrespondent verspricht sich bei einem ausländisch klingenden Namen. Passiert. Aber statt einfach „Entschuldigung, mein Fehler“ zu sagen, wird ein anderer beschuldigt: der Name selbst.
Vielleicht sollte der Journalist künftig nur noch über Leute berichten, die Müller, Meier oder Schmidt heißen – oder Hans. Da kann er nichts falsch machen. Sein neuer Slogan: „Ich berichte nur, wenn ich’s aussprechen kann.“
Bierhändler als Väter des Wohlfahrtsstaats
Als die Frankfurter Bierhändler im Jahr 1903 das Konzept des Flaschenpfands einführten, wollten sie vermutlich nur verhindern, dass ihre Flaschen im Straßengraben landeten. Sie konnten wohl kaum ahnen, dass sie damit ein Jahrhundert später zur Bekämpfung der Altersarmut beitragen würden.
Offenbar war ich im vorherigen Leben kein kompletter Totalausfall. Als ich nach meinem Tod vor dem großen Schreibtisch des Jenseits stand, war mir sofort klar: Ganz mies gelaufen war es nicht. Sonst hätte mich irgendeine Buchhalter-Entität mit krankhaftem Hang zur Excel-Ästhetik wohl direkt in die Hölle verfrachtet – mit Dämonen in Business-Casual und unbezahlten Praktika. Ein finsterer Abgrund, in dem der Teufel täglich endlose PowerPoint-Präsentationen über effizienteres Arbeiten und geheucheltes Teamverständnis abhält.
Die Krise ist real! In den exklusiven Stadtteilen Londons kaufen sich immer mehr ausländische Milliardäre ein. Inzwischen sind die Mieten so schamlos hoch, dass hart arbeitende Millionäre wie Bänker, Versicherungsmakler oder Hedgefondsmanager sich ihre Wohnung im Zentrum schlichtweg nicht mehr leisten können.
Sozialverbände schlagen Alarm: Wenn diesen Leistungsträgern nicht geholfen wird, droht die Abwanderung ehrlicher Millionäre in ländliche Gegenden. Dort müssten sie sich ihre Golfplätze mit den ansässigen Kühen teilen und - noch widerwärtiger als ein Golfball im Mist - sich mit Champagner aus dem Supermarkt zufriedengeben. Ein humanitärer Albtraum.
Willkommen in der Republik der wahren wehrhaften Demokraten - einem Land, in dem Meinungsfreiheit so heilig scheint, dass man sie am besten in ein katholisches Museum sperrt. Anfassen verboten. Denn wer außerhalb des genehmigten Meinungskorridors denkt, mit dem wird nicht diskutiert, sondern etikettiert: „Rechtsradikal! Demokratiefeind! Putin-Versteher! Schwachkopf!“ – Letzteres besser nicht zu laut schreiben, sonst steht die Staatsanwaltschaft schneller vor der Tür als der Paketbote mit dem neuen Bademantel.